Soja – vom Futtermittel zur vielfältigen Nahrungsquelle

9 December 2019 5:00

Viele Jahre vorrangig als Futtermittel eingesetzt, erobert Soja inzwischen auch unseren Speiseplan. Ob Sojamilch oder Tofu – der Trend zu veganer Ernährung verstärkt die Nachfrage. Umso wichtiger sind daher Konzepte für nachhaltigen Anbau, der die Umwelt in den Erzeugerländern nicht über Gebühr belastet. Genau dafür hat die Rabobank gemeinsam mit den Vereinten Nationen einen Fonds ins Leben gerufen.

Nahaufnahme Soja-Pflanze

61 Kilo Soja pro Kopf.

Aufgrund seines hohen Proteingehalts wird Soja von jeher in der Viehwirtschaft als Futtermittel genutzt. Allein für ein Kilo Rindfleisch werden bis zu fünf Kilo Soja an die Tiere verfüttert – macht durchschnittlich ca. 61 Kilo Soja, die jeder Europäer jährlich über den Verzehr von Fleisch, Eiern, Fisch, Milch und anderen tierischen Nahrungsmitteln indirekt konsumiert. Dazu kommt die steigende Zahl an Menschen, die auf Produkte tierischen Ursprungs verzichten. Dieser Trend zu vegetarischer bzw. veganer Ernährung hat die Nachfrage nach Soja in den letzten Jahren enorm erhöht.

Sojabohnen
Soja Feld

Massenware mit ökologischen Nebenwirkungen.

In Südamerika nutzt man heute bereits ca. 114 Millionen Hektar Fläche für den Anbau von Soja – ein Gebiet so groß wie Frankreich, Deutschland, Belgien und die Niederlande zusammen. Um die wachsende Sojanachfrage decken zu können, bedarf es weltweit jedoch weiterer Anbauflächen, und das hat ökologisch betrachtet seinen Preis: Immer mehr Wälder werden gerodet, um den internationalen Bedarf zu decken. Allein im Jahr 2018 wurden zwölf Millionen Hektar Tropenwald zugunsten der Landwirtschaft abgeholzt und wertvoller Lebensraum für immer zerstört.

Ein Fonds für nachhaltigen Sojaanbau.

Keine Frage – Soja ist aus unserer Nahrungskette nicht mehr wegzudenken und leistet einen wichtigen Beitrag für eine zukünftige globale Versorgung. Dies darf jedoch nicht auf Kosten der Natur in den Erzeugerländern gehen. Daher hat die Rabobank gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UN Environment) den AGRI3-Fonds ins Leben gerufen, der sich für eine abforstungsfreie Landwirtschaft einsetzt und überdies die lokale Bevölkerung unterstützt.

“Landwirte können Unterstützung aus dem Fonds beantragen, wenn sie beispielsweise bei der Wiederherrichtung eines Naturparks helfen. Wir prüfen auch, wie wir den Wert von Wäldern steigern können. Eine Option ist, den Landwirten ‚Emissionsgutschriften‘ für Wälder zu gewähren, die sie unberührt lassen. Diese Gutschriften können sie dann an andere verkaufen, die übermäßige CO2-Emissionen verursachen.”

(Richard Piechocki, Head of Sustainability, Trade and Commodity Finance der Rabobank)

Umdenken ist also wichtiger denn je. Und so setzt sich die Rabobank, zu der auch RaboDirect gehört, seit langem aktiv für sinnvolle Projekte ein, die eine zukünftige Nahrungsmittelsicherheit zum Ziel haben. Wir sind überdies Mitglied im „Roundtable on Responsible Soy“ (RTRS) und engagieren uns für mehr Bewusstsein sowie Zertifizierungen in Sojaproduktion und -handel.

Als Bank mit Fokus auf Finanzierungen im Agrar- und Lebensmittelbereich fördern wir gemäß unserem Leitgedanken „Banking for Food“ zukunftsweisende Konzepte für einen bewussten Umgang mit Ressourcen sowie Lösungen für eine sichere Versorgung der stetig wachsenden Weltbevölkerung – so auch den nachhaltigen Anbau von Soja. Damit die steigende globale Nachfrage nicht auf Kosten der Umwelt in den Herkunftsländern geht.